In der Regel sind Babys schon sehr früh zur Kommunikation mit ihren Mitmenschen fähig. Verhaltensweisen wie Schreien oder Lächeln haben zu Beginn des Spracherwerbs eine kommunikative sowie soziale Funktion. Beide sind Signalverhalten, die zum Ausdruck bringen, dass ein Kind Nähe braucht und sind daher eindeutige Signale. Darüber hinaus kommunizieren Babys durch Lallen, Gurren, Vokalisierungen und Bewegungen. Viele Kinder produzieren zu Beginn des Spracherwerbs erste wortähnliche Vokalisierungen.
Sprachentwicklung bei KAT6A-Kindern
Im Fall der Sprachentwicklung bei KAT6A-Kindern haben wir es also mit einer verzögerten Sprachentwicklung zu tun. Es fällt auf, dass sie in der Regel erst sehr spät zu sprechen beginnen. Die Entwicklungsverzögerungen können nur relativ zur normalen Entwicklung erfasst werden. Spracherwerb im Zeitlupentempo ist darüber hinaus oft ein Kampf um Wörter. Dazu kommt, dass einige der Kinder kognitive Einschränkungen oder autistische Züge aufweisen. Organisch betrachtet sind sie darüber hinaus schlecht in der Lage, ihre Gesichtsmuskeln inklusive Mund- und Zungenwerkzeug entsprechend zu koordinieren. Tendenziell sind die Kinder eher dazu fähig zu verstehen als selbst zu sprechen. Die Unfähigkeit sich ausdrücken zu können, nehmen die Kinder dabei häufig als sehr frustrierend wahr. Für Kinder mit KAT6A- Syndrom ist es folglich sehr wichtig, sie so früh wie möglich einer Sprachtherapie zu unterziehen.
Alternative Verständigungsformen
Viele der betroffenen Kinder haben von der Benutzung von Zeichen und anderen Kommunikationshilfen profitiert. Diese alternativen Ausdrucksmittel können mit verbalen Kommunikationsförderungen gepaart werden. Viele Kinder mit KAT6A- Syndrom konnten schließlich ein halbwegs verständliches Sprechen erlernen, allerdings nur, wenn sie entsprechend gefördert wurden, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Alternative Verständigungsformen halfen außerdem dabei, dass die Kinder möglichst früh in die Lage versetzt wurden, ihre Bedürfnisse mitteilen zu können.

